- Herzöge treten in Bernau an

Für die MTV Herzöge Wolfenbüttel steht bereits der letzte Hauptrundenspieltag an. Die Bedeutung der samstäglichen Begegnung bei Lok Bernau (Spielbeginn 19:30 Uhr) könnte dabei kaum größer sein – zumindest für die Herzöge.

Denn ein Sieg vor den Toren Berlins wäre vor dem Start in die Play-Downs ein echter Big Point für Figge & Co.. Die Gastgeber können dagegen ganz entspannt in die Partie gehen: Für die Mannschaft um die beiden Routiniers Nico Simon und Robert Kulawick geht es lediglich noch darum, ob sie von Position zwei oder drei in die Play-Offs starten – eine sehr überraschende Niederlage von Spitzenreiter Münster zuhause gegen Essen (Lizenzentzug für ETB Wohnbau Baskets) vorausgesetzt wäre sogar noch Platz Eins möglich.

Traditionell tun sich Wolfenbüttels Korbjäger schwer in der Erich-Wünsch-Halle, schon zu gemeinsamen Regionalligazeiten gab es dort nichts zu holen. Auch in dieser Spielzeit zeugt eine Bilanz von acht Siegen aus zehn Spielen von der enormen Heimstärke der Barnimer. Der Start in die aktuelle Saison geriet jedoch gar nicht nach dem Gusto von Trainer René Schilling. Nur ein Sieg stand nach den ersten fünf Partien zu Buche, darunter das 79:82 in der Wolfenbütteler Lindenhalle.

Für den enttäuschenden Khris Lane-Burrell wurde Quadir Welton engagiert, der trotz seiner jungen Jahre zuvor schon in Serbien, Argentinien und England aktiv war. Und der nachverpflichtete US-Forward liefert ab: Durchschnittlich 15,4 Punkte und 8,8 Rebounds gibt der 23-jährige der Lok pro Partie.

In Kombination mit den alten Recken Kulawick (11 PpS / 3,5 ApS / 3 RpS) und Simon (6,4 PpS / 3,2 ApS) auf der einen und den Youngsters Bennet Hundt, Jonas Mattisseck, Kresimir Nikic und Lorenz Brennecke (die alle zweistellig im Schnitt scoren) auf der anderen Seite hat Trainer Schilling damit eine Kombo zusammen, die aktuell die längste Siegesserie der ganzen Liga vorweisen kann. Aufgrund der Länderspielpause kann am Samstag vermutlich sogar mit einem Einsatz von Franz Wagner gerechnet werden. Der Guard, der mit seinen 17 Jahren bereits über zehn Minuten im Schnitt bei den Profis von ALBA Berlin eingesetzt wird, kam bislang fünf Mal in der ProB zum Einsatz (13,6 PpS).

Die Herzöge finden sich demnach in der Außenseiterrolle wieder. Immerhin dürfen sie sich nach dem Heimsieg gegen Bochum einmal mehr Hoffnung auf einen Einsatz von Lars Lagerpusch machen, der mit seinen 22 Punkten und 10 Rebounds eindrucksvoll unter Beweis stellte, wie wichtig er für das Esterkamp-Team sein kann. Und so ungünstig die Situation auch sein mag: Kampflos werden sich die Lessingstädter sicher nicht ihrem Schicksal ergeben – dazu hat der letzte Sieg nach langer Durststrecke einfach zu gut getan.

Foto: Daniel-André Reinelt / www.presseblen.de